Sollte der Staat die Mieten deckeln?

verfasst von
Friedrich Breyer, Stephan L Thomsen
Abstract

Rund die Hälfte der deutschen Haushalte wohnt zur Miete. Der Mietmarkt ist volkswirtschaftlich und verteilungspolitisch von herausgehobener Bedeutung wegen des großen Einkommensanteils, der im Durchschnitt für die Miete eingesetzt wird. Deutliche Mietanstiege in den 2010er Jahren, insbesondere in den Großstädten, haben den Gesetzgeber veranlasst, die Regulierung der Mieten zu verschärfen, z. B. durch „Mietpreisbremse“ und „Mietendeckel“. Wie wirken sich diese Maßnahmen auf die Wohnungsnachfrage und das Wohnungsangebot aus und was sind die Verteilungswirkungen auf derzeitige Mieter/-innen und neue Nachfrager/-innen nach Wohnraum Staatliche Eingriffe in die Preisbildung auf dem Wohnungsmarkt wie Mietpreisbremse und Berliner Mietendeckel scheinen auf den ersten Blick geeignet, den beobachteten Anstieg von Mieten in Großstädten zu bremsen. Auf lange Sicht haben sie jedoch negative Nebenwirkungen, da sie die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach Wohnraum vergrößern, die Macht der Wohnungsanbieter/-innen stärken und junge und mobile Bürger/-innen behindern. Einem „Mangel an bezahlbarem Wohnraum“ kann die Politik entgegenwirken, indem sie zum einen Hindernisse für die Bautätigkeit beseitigt und zum anderen die Kaufkraft von einkommensschwachen Haushalten, z. B. durch Wohngeld, erhöht.

Organisationseinheit(en)
Institut für Wirtschaftspolitik
Externe Organisation(en)
Universität Konstanz
Typ
Beitrag in Buch/Sammelwerk
Anzahl der Seiten
13
Publikationsdatum
2024
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Elektronische Version(en)
https://www.socialpolitik.de/sites/default/files/2023-07/VfS_ECONOMICS_6-2023--18a_Breyer_Thomsen_Sollte%20der%20Staat%20die%20Mieten%20deckeln.pdf (Zugang: Offen)