An der Leibniz Universität Hannover wird heute das neue Graduiertenkolleg „Fundamentals and applications of ultra-cold matter“ eröffnet. Das Ziel des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Programms ist es, Promovierenden eine umfassende Ausbildung auf dem Forschungsfeld der ultrakalten Materie zu ermöglichen. Durch die Zusammenarbeit des Instituts für Theoretische Physik, des Instituts für Quantenoptik und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig werden die jungen Forscherinnen und Forscher dabei schon früh in die themenübergreifende Spitzenforschung einbezogen. Zwölf neue Promotionsstellen konnten mit Hilfe des Graduiertenkollegs an der Leibniz Universität Hannover zusätzlich eingerichtet werden.
„Wir werden eine weltweit wettbewerbsfähige Ausbildung und Forschung anbieten, die sehr gut strukturierte Kurse und hoch motivierende Vorlesungen mit internationalen Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bereithält“, erklärt Prof. Dr. Luis Santos, Leiter des Instituts für Theoretische Physik und Sprecher des Graduiertenkollegs. Durch das Graduiertenkolleg wird eine einzigartige interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen theoretisch und experimentell arbeitenden Physikerinnen und Physikern aus den Bereichen Atom- und Molekülphysik, Quantenoptik, Kondensierter Materie und Metrologie geschaffen.
Das Graduiertenkolleg wird sich thematisch sowohl mit den fundamentalen Eigenschaften als auch mit der Anwendung ultrakalter Materie beschäftigen. Dabei werden die grundlegenden Eigenschaften von Gasen untersucht, unter besonderer Berücksichtigung neuester Forschungsansätze, wie beispielsweise von ultrakalten polaren Molekülen, Gasen aus Erdalkaliatomen, nicht-klassischen Zuständen von Materie und stark korrelierte atomare Gase. Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeiten liegt dabei in der angewandten Forschung. So sollen die Ergebnisse neue Erkenntnisse und innovative Konzepte für die Atominterferometrie, also der Abstands- oder Bewegungsmessung zwischen zwei Punkten mit Hilfe so genannter Materiewellen, oder bei der Entwicklung hochgenauer Atomuhren für den Einsatz im Weltraum liefern.
Ergänzend zu den Forschungsarbeiten sind innovative Betreuungs- und Ausbildungskonzepte, wie beispielsweise eine Wissensdatenbank (Online Knowledge Database), Junior- und Senior-Mentoringprogramme sowie flexible Diskussionsforen, wichtige Bestandteile des Kollegs. Gemeinsame Forschungsprojekte, eine fachspezifische Betreuung, integrierende Kurse sowie gemeinsame Veranstaltungen sollen für einen hohen Grad an Identifikation der Promovierenden mit dem Graduiertenkolleg sorgen.
Weitere Informationen unter: http://www.rtg1729.uni-hannover.de
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Luis Santos, Institut für Theoretische Physik an der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 5890 oder per E-Mail unter santos@itp.uni-hannover.de gerne zur Verfügung.