Am 10. Januar 2018 wird Professor Ernst M. Rasel von der Leibniz Universität Hannover mit dem 2018 Willis Lamb Award for Laser Physics and Quantum Optics ausgezeichnet. Der Preis wird ihm im Rahmen des Winterkolloquiums der Physics-of-Quantum-Electronics-Konferenz in Snowbird, Utah überreicht. Neben Ernst Rasel erhielten den Preis auch der österreichische Quanteninformatiker Peter Zoller und der chinesische Quantenphysiker Jian-Wei Pan. Ernst M. Rasel wird für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Erforschung ultra-kalter Atome unter Schwerelosigkeit ausgezeichnet.
Die Auszeichnung ist nach dem amerikanischen Physik-Nobelpreisträger Willis Eugene Lamb, Jr. benannt, der auf zahlreichen Gebieten der Physik und Technologie wesentliche Grundsteine gelegt hat. Unter den bisherigen Preisträgern sind zahlreiche herausragende Persönlichkeiten der Physik. So erhielt unter anderem im Vorjahr Rainer Weiss vom MIT diesen Preis, der im Dezember in Stockholm für die Mitentdeckung der Gravitationswellen den Nobelpreis für Physik entgegennehmen konnte.
Zur Person
Prof. Ernst Maria Rasel, hat in München Physik studiert und in Innsbruck bei Prof. A. Zeilinger promoviert. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ecole Normale Superieure in Paris beim Nobelpreisträger C. Cohen-Tannoudji und der Preisträgerin des Irène-Joliot-Curie Preises Michèle Leduc in Fankreich. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Hannover am Institut für Quantenoptik in der Gruppe des Leibnizpreisträgers Prof. W. Ertmer. Für seine Arbeiten wurde er 2006 an der Leibniz Universität habilitiert. Seit 2008 ist er Professor an der Leibniz Universität Hannover und Mitglied des Cluster QUEST – Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research-. Ernst Maria Rasel ist führender Experte in der Materiewelleninter-ferometrie. Seine Arbeitsgruppe erforscht die fundamentalen Aspekte der Materiewellenoptik, insbesondere die Interferometrie mit Bose-Einstein-Kondensaten. Sie entwickelt hierbei Methoden und Quellen um Bose-Einstein Kondensate und nichtklassische Materiezustände für die Interferometrie nutzbar zu machen und deren Empfindlich- und Genauigkeit zu verbessern.
Ein wichtiger Fokus ist zudem die Materiewelleninterferometrie unter Schwerelosigkeit. Auf diesem Gebiet wurde im Januar 2017 auf der Forschungsraketenmission MAIUS ein wichtiger Meilenstein erzielt. Die Mission, eine vom DLR finanzierte Kooperation mehrerer Universitäten und Forschungsinstituten, diente dazu die Erzeugung von Bose-Einstein-Kondensaten erstmalig im Weltraum mit Hilfe von Atomchips zu demonstrieren und diesen faszinierenden Materiewellenzustand für interferometrische Experimente zu untersuchen. Die Mission ist ein Pfadfinder für zukünftige Quantentests des Äquivalenzprinzips und für Anwendungen in der Satellitengravimetrie.
Autor: AS