Wählen mit Kübeln und Kaskaden
Wie sich das Personenstimmenparadox bei Wahlen in Bremen, Hamburg und Niedersachsen auf einfache Weise vermeiden lässt
- verfasst von
- Jona-Frederik Baumert
- Abstract
Bei Bürgerschaftswahlen in Bremen und Hamburg sowie Kommunalwahlen in Niedersachsen haben Wähler die Möglichkeit, direkt einen oder mehrere Kandidaten zu wählen oder die von den Parteien vorgeschlagene Listenreihenfolge zu bestätigen. Das Verhältnis der für die Kandidaten und die Liste abgegebenen Stimmen bestimmt darüber, wie viele Sitze in der Listenreihenfolge und wie viele Sitze in der Reihenfolge der auf die Kandidaten entfallenen Stimmen besetzt werden. Hierbei kann der Fall eintreten, dass eine zusätzliche Stimme für einen Kandidaten dazu führt, dass dieser keinen Sitz erhält. Jenes Phänomen, das an negatives Stimmgewicht bei Bundestagswahlen erinnert, stellt aus demokratietheoretischer Sicht ein Ärgernis dar, weil es gegen die grundlegende Forderung verstößt, dass eine Stimme für einen Kandidaten stets zu einer Steigerung seiner Wahlchancen führt. Probst und Schröder sprechen vom Personenstim-men- oder Fremdverwertungsparadox. Ziel dieses Artikels ist es, drei einfache Verfahren vorzustellen, die das Personenstimmenparadox vermeiden, ohne dabei die Funktionslogik des Wahlsystems grundlegend zu verändern. Die Auswirkungen der vorgeschlagenen Verfahren werden anhand des Wahlergebnisses der Bremer Bürgerschaftswahl von 2023 illustriert.
- Organisationseinheit(en)
-
Institut für Politikwissenschaft
- Typ
- Artikel
- Journal
- Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) (druck)
- Band
- 2024
- Seiten
- 312-328
- Anzahl der Seiten
- 17
- ISSN
- 0340-1758
- Publikationsdatum
- 2024
- Publikationsstatus
- Veröffentlicht
- ASJC Scopus Sachgebiete
- Politikwissenschaften und internationale Beziehungen
- Fachgebiet (basierend auf ÖFOS 2012)
- Politische Systeme
- Elektronische Version(en)
-
https://doi.org/10.5771/0340-1758-2024-2-312 (Zugang:
Geschlossen)