Targeted searches for continuous gravitational waves

verfasst von
Anjana Ashok
betreut von
Maria Alessandra Papa
Abstract

Gravitationswellen sind eine direkte Konsequenz der 1916 von Albert Einstein aufge- stellten Allgemeinen Relativitätstheorie. Hundert Jahre später, im Jahr 2015, wurde ein Gravitationswellensignal von zwei verschmelzenden schwarzen Löchern von den Advanced LIGO-Detektoren detektiert. Inzwischen haben die Detektoren etwa hundert solcher Signale von verschmelzenden kompakten Doppelsternen aufgezeichnet. Rotierende Neutronensterne sind aufgrund der nicht achsensymmetrischen Vertei- lung ihrer Masse ein perfekter Kandidat für die kontinuierliche Ausstrahlung von Gravitationswellen. Solche kontinuierlichen Gravitationswellen sind um mehrere Grö- ßenordnungen schwächer als die, die von verschmelzenden Doppelsternsystemen ausgestrahlt werden. Es überrascht deshalb nicht, dass diese kontinuierlichen Gravitati- onswellensignale noch nicht detektiert wurden. Die Bemühungen um den Nachweis eines solchen Signals sind jedoch im Gange. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen. Pulsare sind Neutronensterne, die im elektromagnetischen Bereich, meist als Radio- wellen, beobachtet werden. Diese Beobachtungen liefern nützliche Informationen über den Neutronenstern, einschließlich seiner Position am Himmel und seiner Spinpara- meter. Die Informationen können genutzt werden, um gezielt nach der kontinuierlichen Gravitationswelle eines bestimmten Neutronensterns zu suchen. Solche gezielten Suchen untersuchen lediglich einen kleinen Bereich des Signalparameterraums und ermöglichen dadurch eine vollständig kohärente Suche in allen Daten der Detektoren. Dies macht die gezielte Suche zur empfindlichsten Suchstrategie. Zwei verschiedene Methoden zur Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen- signalen von Pulsaren werden in dieser Arbeit vorgestellt. Sie zielen auf neu entdeckte, schnell drehende Pulsare ab, von denen sich die meisten in Doppelsternsystemen befinden. Diese Pulsare wurden im Rahmen dieser Arbeit zum ersten Mal auf konti- nuierliche Gravitationswellenemission untersucht. Wir konnten von keinem der Ziele ein kontinuierliches Gravitationswellensignal nachweisen. Die Nichtentdeckung eines Signals kann in Grenzwerte der Deformation eines Pulsars übersetzt werden, die durch seine ‘Elliptizität’ bestimmt wird. Unsere Grenzwerte für die Elliptizität dieser Pulsare, die aus Daten aller Beobachtungsreihen der LIGO-Detektoren gewonnen wurden, gehören zu den niedrigsten bisher ermittelten und liegen im Bereich der astrophysikalisch interessanten Werte für diesen Parameter.

Organisationseinheit(en)
Institut für Gravitationsphysik
QUEST Leibniz Forschungsschule
Typ
Dissertation
Anzahl der Seiten
221
Publikationsdatum
2023
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Elektronische Version(en)
https://doi.org/10.15488/14733 (Zugang: Offen)
 

Details im Forschungsportal „Research@Leibniz University“