All-fiber amplifier based on chirally-coupled-core fibers for gravitational wave detectors
- verfasst von
- Sven Hochheim
- betreut von
- Benno Willke
- Abstract
Für die Entwicklung neuartiger Gravitationswellendetektoren auf Basis interferometrischer Messungen werden spezielle Hochleistungslaser benötigt. Die Designstudie für das europäische "Einstein Teleskop" offenbarte, dass die optischen Leistungslevel aktuell verwendeter Lasersysteme für die zukünftig angestrebten Spezifikationen nicht mehr ausreichend sind. Die Entwicklung solcher leistungsstarken Lasersysteme ist daher ein weitreichendes Forschungsgebiet und von aktuellem Interesse geprägt. Insbesondere Faserverstärker sind durch ihre exzellente Strahlqualität auch bei höheren Leistungen in den letzten Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt. Die Leistungsskalierung solcher Lasersysteme über aktuelle Limitierungen hinaus ist das Konzept dieser Arbeit. Im Bereich von einfrequenten faserbasierten Lasersystemen stellt dabei der nichtlineare Effekt der stimulierten Brillouin-Streuung die grundlegende Limitierung dar. Insbesondere ist ein signifikantes Rauschen des Lasersystems oberhalb dieser Schwelle messbar. In diesem Zusammenhang wurde das Intensitätsrauschen genauer untersucht. Die Konversion von Phasen- zu Intensitätsrauschen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Erstmals konnte die Charakteristik des zusätzlichen breitbandigen Rauschens basierend auf den Parametern eines asymmetrischen Brillouin Verstärkungsspektrums rekonstruiert werden. Die Leistungsskalierung von faserbasierten und einfrequenten Lasersystemen erfolgt beispielsweise durch die Vergrößerung der effektiven Kernfläche. Um die daraus resultierende Minderung der Strahlqualität in Faserverstärkern auszugleichen, wurde das Konzept der "chirally-coupled core" (3C®) Faser entwickelt. Dieser Fasertyp reduziert den Anteil geführter höherer Moden durch zusätzliche um den eigentlichen Kern rotierende Seitenkerne. Im Vergleich zu anderen Spezialfasertypen mit Mikrostrukturen weist diese Faser ein komplettes Glasdesign auf. Die lichtführenden Eigenschaften der 3C®-Faser wurden mit einem speziell entwickeltem S2-Aufbau untersucht und der hohe Anteil der geführten Grundmode im Faserkern experimentell bestätigt. Zum ersten Mal wurden optische Faserkomponenten direkt in solch einer 3C®-Faser integriert. Insbesondere die Herstellung von Signal und Pumplichtkopplern eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung neuartiger Verstärkersysteme. In dieser Arbeit wurde erstmals ein monolithisches einfrequentes Faserverstärker-Design realisiert, welches ein Leistungslevel von über 300W erreicht. Dieser erste Prototyp mit einer 3C®-Faser beruht auf dem Design, in der die optischen Faserkomponenten direkt in der Ytterbium-dotierten 3C®-Faser integriert wurden und somit auf die Notwendigkeit zusätzlicher Spleiße verzichtet werden konnte. Somit wurden bestmögliche Strahlparameter nach dem Verstärkungsprozess realisiert. Insbesondere in Hinblick auf den geführten Grundmodenanteil von über 90% unterstreicht diese Arbeit das hohe Potential von Faserverstärkern auf Grundlage von 3C®-Fasern als Laserquellen für die speziellen Anforderungen von Gravitationswellendetektoren.
- Organisationseinheit(en)
-
QUEST Leibniz Forschungsschule
- Typ
- Dissertation
- Anzahl der Seiten
- 133
- Publikationsdatum
- 2023
- Publikationsstatus
- Veröffentlicht
- Elektronische Version(en)
-
https://doi.org/10.15488/13572 (Zugang:
Offen)